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SOZIALE PSYCHIATRIE UND KLINIK

Vorwort zum Dossier »Soziale Psychiatrie und Klinik –
Perspektiven der stationären Versorgung«


Wolfram Vogtländer, langjähriges DGSP-Mitglied, stellte 2017 fest, dass sich die DGSP vor allem mit außerklinischen sozialpsychiatrischen Themen befasse und nicht als ein Verband wahrgenommen werde, der sich ausreichend um die Belange stationärer Akutversorgung kümmere.

Er stellte die Frage, ob aus Sicht des DGSP-Vorstands die psychiatrische Klinik denn kein Akteur der Gemeindepsychiatrie sei. Damit hat er einen intensiven Diskussionsprozess ausgelöst, in dem der Vorstand zum Verbandstag 2017 mehrere DGSPler eingeladen hatte, die leitende Funktionen in Kliniken innehaben und viel Fachwissen und damit Anregungen für weitere Erörterungen mitbrachten.


Daraus ist der DGSP-Denkanstoß »Soziale Psychiatrie und Klinik« entstanden, in dem die verschiedenen Erkenntnisse und Positionen zusammengetragen wurden. Außerdem hat die Redaktion der DGSP-Verbandszeitschrift »Soziale Psychiatrie « ein Themenheft zur Psychiatrie in der Klinik erarbeitet, welches die erste Ausgabe des Jahres 2018 wurde (SP 159, 01/2018). Auf diese Ausgabe der SP haben wir besonders viel positive Resonanz erhalten, und bald schon war sie vergriffen.


Mit dieser Broschüre sollen die Fachbeiträge der SP 01/2018 zur Klinik wiederaufgelegt werden und für eine breite Leserschaft zugänglich gemacht werden. Die verschiedenen Fachbeiträge bieten bemerkens- und bedenkenswerte Aspekte der psychiatrischen stationären Versorgung, beispielsweise den Einbezug von Experten aus Erfahrung und das Arbeiten mit dem Soteria-Konzept.


Außerdem werden Entwicklungen wie Kooperationsmöglichkeiten mit außerklinischen Akteuren und Maßnahmen zur Vermeidung von Zwangshandlungen dargestellt.


Ergänzt werden die Texte der SP 01/2018 um einen Praxisbericht zur Zwangsanwendung in der Klinik aus der SP 04/2018 sowie einen Diskussionsbeitrag um den Sicherungsauftrag der Psychiatrie, der durch verschiedene Rechtsurteile und den damit veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen auf neue Beine gestellt werden muss.


Als DGSP sehen wir die psychiatrische Versorgung als Ganzes! Die Bereiche ambulant und stationär haben in kooperativer Art und Weise institutions- und berufsübergreifend im Interesse und zum Wohle der PatientInnen zusammenzuarbeiten (»Hilfen wie aus einer Hand«). Der sozialrechtlich bedingten Trennung gilt es ein fachliches und vernetztes Denken und Handeln entgegenzusetzen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre mit den vorliegenden Texten und freuen uns über Ihre Rückmeldungen. Nutzen Sie das Netzwerk einer Fachgesellschaft wie der DGSP, um sich mit Kolleginnen und anderen Interessierten auszutauschen und anregen zu lassen.


Nutzen Sie auch die Tagungen und Fortbildungen der DGSP, um sich sowohl fachlich-inhaltlich als auch in Ihrer Haltung zu stärken und gegenseitig zu unterstützen.

Deutsche Gesellschaft für
Soziale Psychiatrie
Der Vorstand im Januar 2019

Die gesamte Veröffentlichung hier zum download.


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